Der Gläserstolln im Hüttengrund ist ein Sachzeuge aus den Anfangsjahren des Marienberger Bergbaues und wurde 1523 als Erbstolln zur Entwässerung des Marienberger Zentralreviers angelegt. Zur damaligen Zeit war er der tiefste Stolln südlich von Marienberg mit einer Länge von 3,5 km. Namensgeber war vermutlich die ansässige Familie Gläser, die durch Dominicus Gläser eng mit dem Marienberger Bergbau verbunden war. Der Gläserstolln war ein Erbstolln und hatte Anspruch auf das „Stollenneuntel“, eine Abgabe aller Zechen, denen er als tiefster Stolln die Wasserhebungskosten ersparte. Seine Grubenwässer dienten dem Betrieb der unteren Marienberger Schmelzhütte.
Als der Bergbau Anfang des 20. Jahrhunderts in Marienberg vollständig zum Erliegen kam wurde im Zuge der Verwahrungs- und Sicherungsarbeiten auch das Mundloch des Gläserstollns 1907 bis 1908 mit Bruchsteinen zugesetzt. Durch Eigeninitiative der Bergknappschaft Marienberg begannen 1994 erste Freilegungsarbeiten. Seitdem konnten viele interessierte Besucher durch Mitglieder der Bergknappschaft Marienberg e.V. im Gläserstolln begrüßt werden. Nach Sanierungsarbeiten durch die Bergsicherung ist der Gläserstolln leider nicht mehr für die Öffentlichkeit zugängig. Er dient heute nur noch vereinsinternen Zwecken.
Eingeschränkte Besichtigung von Teilen des „Gläser Stolln“ ist möglich am „Tag des offenen Denkmals“ jährlich im September.
Eigentümer: Sächsisches Oberbergamt – Nutzung durch Bergknappschaft Marienberg e.V. vertraglich geregelt. Die Nutzung dient ausschließlich der Pflege, Erhaltung und Veranschaulichung des bergbauhistorischen Sachzeugen des Bergbaus in Marienberg.
Betreiber: Sächsisches Oberbergamt, Bergknappschaft Marienberg e.V.
Gläser Stolln
an der B 171, Hüttengrund 10, 09496 Marienberg
N 50.65336°, E 13.18841°
Bergkameread Ralf Albrecht
0176/93730169
bkn-marienberg@bergbautradition-sachsen.de