Bahretal mit seinen Orten Borna, Nentmannsdorf, Friedrichswalde und Ottendorf kann auf eine 600 jährige Geschichte des Kalkabbaus zurückblicken. Seit 1388 wurde nachweislich in Borna und Nentmannsdorf Kalkstein abgebaut. Den Kalkstein nutzte man aber auch als Marmor. So gibt es z.B. in der Bornaer Kirche ein Altar und ein Taufstein aus Bornaer Kalkstein, gefertigt 1754 vom Dresdner Hofmarmorierer Peter Bernhard Aglio.
Nach wechselvoller Geschichte modernisierte 1927 Ingenieur Uhlig die vorhandenen Öfen. Mit diesen Schritt begann die industrielle Kalkproduktion in Borna. Erst 1964 ersetzte ein neues Kalkwerk die alte Technik. Mit Einstellung der Produktion im Jahre 1998 und der nachfolgenden Demontage des Werkes ging die lange Geschichte des Kalkbrennens in Borna zu Ende.
Seit 2007 beschäftigt sich eine „Arbeitsgemeinschaft Kalkofen“ mit der Sanierung des 200 Jahre alten Kalkofens auf dem Gelände des ehemaligen Kalkwerk Borna.
Dank vieler Helfer und Sponsoren konnte im Dezember 2011 das Museum „Historischer Kalkofen Borna“ eröffnet werden. Im Mai 2017 kam eine gesonderte Ausstellung über das Kalkwerk von 1964 bis 2000 dazu.
Es entstand ein Industriedenkmal, das an die über 600 jährige Geschichte des Kalkabbaus in Borna und Umgebung erinnert. Ende 2018 gründete sich ein Verein für „Sächsische Industrie- und Heimatgeschichte Osterzgebirge e.V.“, der die weitere Entwicklung des Museums übernommen hat.
Zu besichtigen ist eine interessante Anlage mit Museum im alten Kalkofen und einer Ausstellung über das Kalkwerk 1964 – 2000. Eine Museums-Feldbahn fährt auf einem 300 Meter langen Rundkurs. Der Kalkofenrundweg, mit einer Länge von 6 km, führt entlang an alten Kalksteinbrüchen und Resten von alten Kalkköfen. Eine Teilstrecke geht über die alte Poststraße. Hier kann man an einen Viertelmeilenstein betrachten. Auf Bahretaler Gebiet findet man einen ganzen Satz Viertelmeilenstein, Halb- und Ganzmeilensäule. Den ersten Teil des Wanderweges, vom Museum bis zur Postatrasse, nutzte man früher als sogenannte „Kalkstrasse“. Auf ihr transportierten Pferdegespanne Kalksteine Richtung Pirna.
Der aufmerksame Wanderer findet am Wegesrand einige Kostbarkeiten der Natur. So ist zur richtigen Jahreszeit z.B. die Orchidee „Breitblättrige Stendelwurz“ zu finden.
Die Wanderung geht weiter bis zur Napoleon-Stele. Von hier hat man einen weiten Blick bis in die Sächsische Schweiz. Das nutzte schon 1813 Kaiser Napoleon von hier.
Weiter geht es an der Bornaer Kirche (erbaut 1753 mit einem Altar aus Bornaer Marmor) vorbei und danach zurück zum Museum.