Sächsischer Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e. V.

„Glück auf! Der Steiger kommt.“

„Glück auf! Der Steiger kommt.“ – spannender Streifzug zur heimlichen Hymne des Erzgebirges erschienen

  • Neuerscheinung zeichnet erstmals die Geschichte des Steigerliedes in Sachsen nach
  • überraschende und interessante Entdeckungsreise zum bergmännischen Hauptlied durch fünf Jahrhunderte
  • vielfältige Wechselwirkungen mit allen deutschen Bergbaulandschaften

Unter dem Titel: „Glück auf! Der Steiger kommt. – Allerlei zur Geschichte und Bedeutung eines sächsischen Volksliedes.“ legt der Sächsische Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine nach mehr als zwei Jahrzehnten wieder eine Publikation zum Sächsischen Berg- und Hüttenwesen vor.
Er wird damit seiner Aufgabe gerecht, die Geschichte des nachhaltig bestimmenden Wirtschaftszweiges des Landes zu bewahren, aufzuarbeiten und zu vermitteln.
Das Buch zeichnet auf 176 Seiten die Entstehung und Entwicklung des bekanntesten und in diesem Jahr für die Verbundenheit der Menschen so bedeutsamen Liedes nach, das nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern weltweit Verbreitung gefunden hat.
Auf 40 Bildtafeln werden wichtige Veröffentlichungen aus fünf Jahrhunderten und Menschen vorgestellt, die bedeutsam für die Weitergabe und Formung des Liedes waren. Mehrere Register erleichtern das Nachschlagen und Stöbern.
Das fein ausgestattete Buch erscheint in Leinenbindung mit Lesebändchen.
Zu einer eingehenden Beschäftigung mit unserem – bei weitem nicht nur in berg- und hüttenmännischen Kreisen – so beliebten „Steigerlied“ regte den Sächsischen Landesverband die 2019 bekannt gewordene Antragstellung des Vereins Ruhrkohle Musik an, das Lied in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufnehmen zu lassen.
Uns Traditionspflegern und Brauchtumsbewahrern in Sachsen konnte nur daran gelegen sein, den Antragstellern und der breiten Öffentlichkeit zu verdeutlichen, daß nicht nur die Ursprünge des Liedes bereits in dem 1531 in Zwickau erschienenen Liederbuch „Etliche hubsche bergk-reien / geistlich und weltlich zu samen gebracht.“ zu finden sind. Vielmehr kann der erste Beleg des ganzen Stückes in der Beschreibung einer Festveranstaltung nachgewiesen werden, die 1678 in Schneeberg zu Ehren des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. abgehalten wurde.
Als eigenständiges Werk wurde es mit der ursprünglichen Zeile
„Wache auff :/: der Steyer kömmt …“
zuerst in dem um 1700 im sächsischen Freiberg veröffentlichten „Berg-Lieder-Büchlein“ abgedruckt.

Das sind freilich nur einige der wichtigen Anteile an der Geschichte des identitätsstiftenden Liedes, die der sächsisch-erzgebirgische Raum zu seiner bis in die jüngste Vergangenheit reichenden Entwicklung beitragen konnte. In einer Stellungnahme, die der Sächsische Landesverband den Antragstellern im April 2020 zugehen ließ, konnten weitere Aspekte herausgearbeitet werden. Sie ging an dem Tag in Herten ein, als das zuständige Kultusministerium in Nordrhein-Westfalen den Antrag ablehnte und stattdessen eine Eintragung des Liedes in das dortige Landesinventar vorgenommen wurde. Mittlerweile haben wir beschlossen, gemeinsam mit allen Landesverbänden der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine in Deutschland einen erneuten Antrag zu stellen, denn es zeigte sich deutlich, daß „unser“ Lied durch vielfältige Einflüsse geprägt ist, die es getreu bergmännischer Kameradschaft gleichwertig einzubeziehen gilt.

Gleichzeitig erging an den 2. Vorsitzenden des Landesverbandes, Bergkamerad Heino Neuber als Verfasser der Stellungnahme, der Vorschlag, aus dem Geschriebenen ein kleines Büchlein zu gestalten. Dazu bot die Arbeit zunächst nicht genug und vor allem noch zu wenigin die Tiefe gehendes Material. Das konnte durch umfangreiche Forschungsarbeit unter Einbeziehung vielfältigen Quellenmaterials jedoch geändert werden. Nun liegen 176 Seiten vor, die bei den ersten Lesern des Manuskripts bereits starkes Interesse gefunden haben. Und es ist eine spannende Geschichte, da wir beispielsweise heute ganz bergmännisch gesprochen ein Konglomerat aus der sächsischen Grundlage und Einflüssen bzw. Zusätzen aus West- und Süddeutschland, Schlesien und Franken singen. Dazu gehören studentische Überlieferungen, ebenso trug die Wandervogelbewegung bei, das Lied zu formen. An vielen Stellen zeigen sich überraschende Zusammenhänge und vordem nicht beachtete Verknüpfungen.

Die Veröffentlichung dient einerseits der Darstellung der Bemühungen des Landesverbandes um die Aufarbeitung der Geschichte des sächsischen Bergbaues. Daher stellt sie zugleich den ersten Band einer Schriftenreihe zum Sächsischen Berg- und Hüttenwesen dar, die nach und nach erreichen soll, daß der Landesverband auch auf diesem Gebiet seiner ganzheitlichen Verpflichtung als Standesvertretung der berg- und hüttenmännischen Vereinigungen Sachsens gerecht wird.
Sie dient andererseits dazu, die nun gemeinsam mit allen Landesverbänden noch einmal vorangetriebene Antragstellung speziell für den weiteren sächsischen Raum zu untersetzen. Nicht zuletzt greift sie ein Jahrhunderte altes, im Munde des Volkes bewahrtes und dabei stetig weiter zurechtgesungenes Erkennungszeichen eines Standes von seltener Lebendigkeit nicht nur hierzulande auf, das gerade in diesen Zeiten symbolisch und wirkmächtig für Einigkeit und Verbundenheit, für Zusammengehörigkeit und Gleichheit auf althergebrachtem Werteverständnis wirbt.

Das Buch mit der ISBN 978-3-00-066071-9 ist zum Preis von EUR 24,95 bei der Geschäftsstelle des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V. zu beziehen (Kontakt per E-Mail vorsitzender2@bergbautradition-sachsen.de).

Bestellungen können auch über den Buchhandel aufgegeben werden.

(HN)