Sächsischer Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e. V.

Bergbautradition Sachsen

Foto der Teilnehmer der Gründungsversammlung des SLV am 20. Oktober 1990 Foto: Archiv des Landesverbandes

Dreißig Jahre Sächsischer Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V.

Vor wenigen Tagen konnte der Sächsische Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine e.V. (SLV) auf sein dreißigjähriges Bestehen zurückblicken.
Eine Feier wie 2015 zum „25-Jährigen“ in Marienberg war angesichts der Umstände nicht möglich.

Die Gründungsversammlung des SLV fand am 20.10.1990 im Ehrenfriedersdorf statt. Am Gründungsort dem heutigen „Haus des Gastes“ befindet sich seit 2011 eine Erinnerungstafel, die auf die Gründung des SLV als Dachverband durch 13 bergmännische Traditionsvereine aus dem Erzgebirge und dessen Vorland verweist.

Völlig aus dem Nichts entstanden ist der SLV aber nicht. Nach dem Ende des aktiven Bergbaus im Erzgebirge und in ganz Sachsen Jahr bemühte sich zunächst der 1929 gegründete Verband der Obererzgebirgischen Bergknapp- und Brüderschaften um die Bewahrung bergmännischer Traditionen. Dies fand 1945 mit der Auflösung des Verbandes ein vorläufiges Ende. Erst sieben Jahre später – im Jahre 1952 – formierte sich die Arbeitsgemeinschaft „Erzgebirgische Bergbrüderschaften“ im Deutschen Kulturbund. Aus dieser Arbeitsgemeinschaft ging 1990 der SLV hervor.

In den vergangenen 30 Jahren ist der Landesverband auf 68 Mitgliedsvereine mit rund 3700 Mitgliedern angewachsen. Innerhalb des Bundes Deutscher Bergmanns- , Hütten- und Knappenvereine, dessen Mitglied der SLV ist, geniesst er hohes Ansehen.

Nach außen hin wird die Arbeit des SLV vorrangig in Form der vor allem in der Adventszeit im Erzgebirge zahlreich stattfindenden Bergaufzüge wahrgenommen. Das ist allerdings nur eine Seite der Tätigkeit des SLV und seiner Mitgliedsvereine.  In der Mehrzahl der Bergmännischen Traditionsvereine spiel neben der Teilnahme an Bergparaden und Bergaufzügen auch die Erforschung der Bergbaugeschichte des jeweiligen Reviers eine wichtige Rolle. Auch der Einsatz für die Pflege und Erhaltung montanhistorischer Denkmale und das Anlegen von Bergbaulehrpfaden ist eine weitere Facette in der Vereinsarbeit.  Die Pflege des bergmusikalischen Erbes und seine Fortführung durch Bergmännische Musikverein und Bergmannschöre e besitzt eine große Bedeutung innerhalb des SLV.

Eine besondere Anerkennung erfuhr der Landesverband als am 9. Dezember 2016 die Aufnahme der „Bergaufzüge und Bergparaden in Sachsen“ ins Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes erfolgte.

Auch an der am 6. Juli 2019 vollzogenen Ernennung der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří zum zum UNESCO-Welterbe hatten der SLV und seine Mitgliedsverein ihren Anteil.

Das in den vergangenen drei Jahrzehnten Erreichte gibt einerseits Anlass zum Stolz ist aber auch Verpflichtung das vielfältige bergmännische Erbe für kommende Generationen lebendig zu erhalten.

Die 13 Gründungsmitglieder des SLV sind:

  • Berggrabebrüderschaft Ehrenfriedersdorf
  • Bergknapp- und Brüderschaft Frohnau
  • Bergbrüderschaft Thum
  • Bergbrüderschaft Jöhstadt
  • Bergknappschaft Rittersgrün
  • Bergbrüderschaft Wiesa
  • Bergknappschaft Breitenbrunn
  • Bergbrüderschaft Geyer
  • Bergbrüderschaft Schneeberg
  • Bergbrüderschaft Pobershau
  • Bergknappschaft Johanngeorgenstadt
  • Bergknappschaft Schwarzenberg
  • Steinkohlenbergbauverein Zwickau